Kirkenes ist Wendepunkt für Hurtigruten und ein Tor zur Barentsregion.
Kirkenes liegt im äußersten Nordosten Norwegens am Bøkfjord, einem Arm des Varangerfjords, nahe der Grenze zu Russland. Die Stadt liegt etwa 400 Kilometer nördlich des Polarkreises und tatsächlich genauso östlich wie St. Petersburg. Der Großteil der rund 7.000 Einwohner hat einen norwegischen Hintergrund. Es gibt jedoch eine Minderheit von Samen. Weitere Einwohner stammen ursprünglich aus Finnland, während etwa 500 Menschen kürzlich aus Russland eingewandert sind.
Einflüsse aus Russland
In Kirkenes sind starke Bande zu und kulturelle Einflüsse aus Russland erkennbar. Ein prominentes Beispiel dafür ist das Russendenkmal – ein Denkmal der Befreiung von Sør-Varanger durch die Rote Armee im Herbst 1944. Einmal im Monat wird ein russischer Markt in Kirkenes abgehalten. Straßenschilder sind in Norwegisch und Russisch verfasst. Die Grenze zu Russland kann entweder per Bus, Flussschiff oder Quad besucht werden. Im Museum Grenselandmuseet gibt es Dauer- und Wechselausstellungen zur Grenzregion. Das Kunstmuseum Savio beherbergt die Werke des bekannten samischen Künstlers John Andreas Savio (1902-1938) zu samischen Rentierherden, zur Kultur und Natur des Nordens.
Einzigartige Natur
Die Natur in und um Kirkenes unterscheidet sich von jener im übrigen Norwegen. Hier wachsen zahlreiche östliche Pflanzenarten, die andernorts in Norwegen selten oder überhaupt nicht vorkommen. Der Wald in Pasvik stammt aus der sibirischen Taiga, dem weltweit größten zusammenhängenden Waldgebiet. Selbst die Fauna weist östliche Elemente auf, gerade bei Vogelarten. In der Gemeinde werden Sie alle großen Raubtiere finden. Am bekanntesten ist der Braunbär: Im Pasviktal leben etwa 20 Tiere. Kirkenes ist auch das Zuhause von Vielfraß und Luchs. Wölfe sind selten zu beobachten. Wenn, dann sind es streunende Tiere aus Russland. Die Chancen, ein Rentier oder einen Elch zu sehen, sind sehr viel besser. Die Barentssee ist Heimat der riesigen Königskrabbe.
Aktivitäten
Im Winter und Frühling bietet Kirkenes ein fantastisches Schneehotel und Aktivitäten wie Schneemobilfahren und Hundeschlittenfahren sind beliebt. Im Sommer bieten sich Bootsfahrten, Wandern, Angeln, Kanufahren, Klettern und Tauchen an.
Sollten Sie Kirkenes als Ausgangs- oder Zielhaften vor Ihrer Expedition mit Hurtigruten auserkoren haben, dann können Sie die Gegend im Rahmen unserer Vorprogramme weiter erkunden. Verbringen Sie die Nacht doch in der polaren Wildnis auf unserer Schneemobil-Tour mit Übernachtung oder auf der Husky-Tour mit Übernachtung. Allen, die dies schon etwas zu extrem finden, sei eine Übernachtung in dem Schneehotel oder in einer traditionellen Samenhütte namens Gamme ans Herz gelegt. Auf einer Königskrabben-Safari haben Sie Gelegenheit, diese gigantischen – und köstlichen – Krabben zu treffen und zu essen.
Geschichte
Die Gegend rund um Kirkenes war bis 1826, als die gegenwärtige Grenze abgesteckt wurde, ein gemeinsamer norwegisch-russischer Verwaltungsbezirk. Der ursprüngliche Name der Halbinsel lautete Piselvnes („Landzunge des Flusses Pis“). Es erfolgte die Umbenennung in Kirkenes (dies bedeutet „Kirchenlandzunge“), nachdem die Kirche von Kirkenes 1862 gebaut wurde.
1906 wurde in der Nähe Eisenerz entdeckt, so wurde Kirkenes während des Ersten Weltkriegs ein wichtiger Lieferant von Rohmaterial für die Artillerie. In der Frühphase des Zweiten Weltkriegs begehrten die Nazis die Ressourcen und die strategische Lage Kirkenes nahe des russischen Hafens von Murmansk, daher besetzten sie die Stadt und stationierten dort 100.000 Soldaten. Infolgedessen war das kleine Kirkenes nach Malta der meist bombardierte Ort während des Zweiten Weltkriegs – mit mindestens 320 verheerenden Luftangriffen durch sowjetische Bomber. Die sich zurückziehenden Nazis verbrannten, was noch von Kirkenes übrig geblieben war, bevor die vorrückenden sowjetischen Truppen die Ruinen der Stadt im Oktober 1944 befreiten. Kirkenes wurde nach und nach wiederaufgebaut und belieferte Europa weiter mit Eisenerz. Allerdings waren die Kosten zu hoch, als dass sich dieser Industriezweig halten konnte. 1996 wurde der Abbau eingestellt.
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